Danijel Kovacic wurde am 03. Juli 1987 in Rosenheim geboren. Der kroatischstämmige Torhüter startete seine Karriere bei dem Traditionsklub Starbulls Rosenheim. Kovacic durchlief sämtliche Nachwuchsmannschaften der Starbulls Talentschmiede und gehörte zum Stamm der Junioren Nationalmannschaft seines Jahrgangs. Spätestens nach der erfolgreichen U-18 Weltmeisterschaft in Tschechien, bei der Kovacic zu den drei besten deutschen Spielern gewählt wurde, stand der sympathische Rosenheimer in sämtlichen Notizheften der Talentspäher. Letztendlich unterschrieb Kovacic im Jahr 2007 bei den Krefeld Pinguinen. Seinen Einstand in der DEL feierte Kovacic am 30. September 2007 beim Spiel in Ingolstadt, das Krefeld mit 4:5 nach Verlängerung verlor. Nach fünf Jahren bei den Krefeld Pinguinen heuerte Kovacic bei den Frankfurter Löwen an. Seit der Gründung der Initiative Hockey is Diversity engagiert sich Kovacic als prominenter Botschafter und für krebskranke Kinder.
1. Wie hast Du mit dem Eishockeyspielen begonnen?
Ich habe im Alter von sieben Jahren in Rosenheim mit dem Eishockeyspielen angefangen. Mein damaliger Freund aus dem Kindergarten hatte mich zum Eissport gebracht.
2. Wann kamen Deine Eltern nach Deutschland?
Meine Mutter kam 1970 aus Bosnien und Herzegowina nach Deutschland (Anm.d.Red. DieAusrufung der Republik Bosnien und Herzegowina erfolgte am 3. März 1992, Hauptstadt Sarajewo). Mein Vater kam 1966 aus Kroatien (Anm.d.Red. Unabhängigkeitserklärung erfolgte am 25. Juni 1991, Hauptstadt Zagreb).
3. Wurde in Deiner Familie Deutsch oder Kroatisch gesprochen?
Ich bin zweisprachig aufgewachsen. Bei uns in der Familie wurde Kroatisch und Deutsch gesprochen. Deutsch habe ich überwiegend durch Freunde, im Kindergarten und in der Schule gelernt.
4. Was ist typisch Deutsch bzw. Kroatisch an Dir?
Meine typisch deutsche Art an mir ist glaube ich meine Genauigkeit und mein Hang zum Perfektionismus. Typisch Kroatisch ist wahrscheinlich mein Temperament. Ab und zu kommt es mal durch und natürlich nicht zu vergessen, meine Kontakte zur kroatischen Mafia (lacht).
5. Wer war Dein Kindheitsidol und welche Rolle hat er für Dich gespielt in Deiner Weiterentwicklung?
Ein sportliches Vorbild hatte ich nie. Allerdings habe ich Michael Air Jordan immer gern zugeschaut und ansonsten meine Eltern. Es sind meine Eltern die mich zu dem gemacht haben, was ich heute als Mensch bin.
6. Was war bislang Dein schönster bzw. schlechtester Moment im Eishockey?
Mein schönster Moment war definitiv die U-18 WM in Budweis, Tschechien (Anm. d. Red. Kovacic wurde einmal zum Player of the Match gewählt und gehörte zu den drei besten deutschen Nationalspielern des Turniers). Ein trauriger Moment war Robert Müllers letzter Einsatz im Kölner Haie Dress gegen meinen damaligen Verein Krefeld Pinguine. An dem besonderen Abend stand ich Robert gegenüber. Mein Freund Robert verstarb an den Folgen eines Hirntumors am 21. Mai 2009. Ein trauriger Tag für alle Eishockeyfans.
7. Deutschland ist ein Einwanderungsland. In der Welt des Sports spielt die Herkunft keine Rolle (siehe Fußball-Nationalmannschaft). Warum spielt die Herkunft außerhalb der Sportwelt so eine große Rolle? Was sollte sich in der Gesellschaft ändern, um Integration in Deutschland voranzubringen?
In meinen Augen spielt auch außerhalb der Sportwelt die Herkunft keine Rolle. Dennoch glaube ich, dass die Einheimischen sowie die Dazugekommenen aufeinander zugehen müssen. Die einheimischen Deutschen müssen gegenüber den Ausländern toleranter werden, sie in ihren Verschiedenheiten akzeptieren weil sie eben verschiedene kulturelle Einflüsse mitbringen. Andersherum müssen auch die Ausländer gewillt sein sich in gewisser Weise an die deutsche Kultur anzupassen.
8. Wenn Du die Möglichkeit hättest, den nachfolgenden Generationen junger Eishockeyspieler einen Ratschlag mit auf ihrem Weg zu geben, was würdest Du Ihnen sagen?
Mein Ratschlag wäre, niemals aufzugeben und sein Ziel nie aus den Augen zu verlieren, egal ob einer versucht einem seine Träume auszureden oder sogar versucht einen daran zu behindern. Des Weiteren ist es sehr Wichtig sich immer Platz für positive Veränderungen und konstruktive Meinungen zu lassen.