Schule ohne Rassismus Kampagne

Schule ohne Rassismus Kampagne

Westdeutsche Zeitung: Schüler aus Oppum beweisen Courage
von Jessika Kaminski
Schule ohne Rassismus 1Beim Begriff Integration kennen sich die Schüler der Realschule Oppum jetzt gut aus. So gut, dass sie mit einem Titel ausgezeichnet wurden: „Schule ohne Rassismus ? Schule mit Courage“. Die Realschule ist als erste Einrichtung Krefelds beim bundesweiten Netzwerk gegen Rassismus vertreten.
Damit gehört die Realschule Oppum als erste Schule Krefelds zu einem bundesweiten Netzwerk. „Unsere Kurslehrerin hat uns von dem Projekt berichtet, und wir haben uns einstimmig dafür entschieden“, sagt Cedric Boortz, Sprecher des Sozialwissenschaftskurses der Jahrgangsstufe 10.
Schule ohne RassismusFast ein Jahr lang sammelten die Schüler Unterschriften: „Zur Aufnahme ist es Voraussetzung, mindestens 70 Prozent der Stimmen aller Schüler, Lehrer und Mitarbeiter der Schule zu sammeln. Mit der Unterschrift verpflichtet sich jeder, aktiv gegen alle Formen von Diskriminierung, insbesondere Rassismus vorzugehen“, erläutert der 15-jährige Cedric Boortz. Mit Plakaten und Vorträgen machten die 15 Kursmitglieder ihre Mitschüler auf das Projekt aufmerksam und konnten 453 Unterschriften sammeln, mehr als die erforderlichen 70 Prozent. Außerdem fand ein Planspiel, das jährlich wiederholt werden soll, um die Schüler zu motivieren.
Ehemaliger Eishockeyspieler Martin Hyun als Pate
„Jede Schule, die an dem Projekt teilnimmt, braucht einen Paten des öffentlichen Lebens, der einen Bezug zur Stadt hat. Wir haben uns sofort für den ehemaligen Krefelder Eishockeyspieler und Buchautoren Martin Hyun entschieden. Er ist die perfekte Wahl, denn er setzt sehr sich für die Völkerverständigung ein“, berichtet Cedric Boortz. Pate Martin Hyun war begeistert: „Das Projekt ist eine tolle Sache. Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel, dafür müssen wir die Menschen sensibilisieren. Darum ist es umso wichtiger, dass wir bereits bei den Kindern und Jugendlichen anfangen. Deshalb habe ich bei der Anfrage der Schüler natürlich sofort zugesagt.“ Der Ex-Eishockeyspieler schreibt gerade seine Promotion zum Thema Arbeitsintegration und ist Vorstandsmitglied der Deutsch-Koreanischen Gesellschaft.
Hans Boecker, Vertreter des Schulnetzwerks, verlieh den Schülern die Urkunde: „Bundesweit gehören bereits 840 Schulen zum Netzwerk, und in NRW sind es allein schon 207. Es ist schön, dass die Realschule Oppum hier in Krefeld der Vorreiter ist. Ich hoffe, dass viele Schulen mitziehen werden.“ Doch der Titel ist keine Auszeichnung, er ist eine Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft: „Man merkt auf jeden Fall, dass sich seit dem Projektanfang das Klima an unserer Schule deutlich verbessert hat. Lehrer sind pflichtbewusster, und unter den Schülern hilft jeder jedem“, sagt Cedric Boortz.
Quelle: Westdeutsche Zeitung